Reaktionen auf Leverkusen-Pleite: Der BVB ist kein internationales Topteam

Die Enttäuschung nach der gestrigen Topspiel-Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen sitzt tief. Möglicherweise hat der BVB seine Titelchance nun endgültig verspielt. MEIN09.de trägt sämtliche Reaktionen auf die Leverkusen-Pleite zusammen.

Sebastian Kehl findet klare Worte

Die BVB-Legende findet klare Worte für die BVB Mannschaft und kritisiert die Defensivarbeit deutlich. „Wir haben erneut zu viele Gegentore kassiert. Wir haben es zwar geschafft, wie in den vergangenen Wochen auch, viele Torchancen herauszuspielen und viele Tore zu erzielen. Aber wenn man so viele Treffer kassiert und sich teilweise so doof anstellt, dann kann man keine Spiele gewinnen“ Verständlich: Denn der BVB hat in 21 Bundesliga Spielen schon 32 Gegentreffer kassiert. Das ist eines Topteams wirklich nicht würdig.

Kehl sieht das Problem nicht im System: „Wir haben in unterschiedlichen Systemen gespielt, heute mal in der Viererkette, davor in der Dreierkette. Auch in der anderen Formation waren wir nicht stabil genug, waren nicht in der Lage, die Leverkusener in ihrer Druckphase vom Tor wegzuhalten und unsere Führung zu verteidigen“ Nach Meinung des Dortmunder Lizenzspielerchefs, habe man nach dem 2-3 das Spiel „komplett im Griff“ gehabt. Leider agierte der BVB nach Meinung von Kehl, im Anschluss zu Passiv und konnte so die Führung noch verspielen: „Wir müssen dann vorne weiter gut anlaufen und gemeinsam verteidigen, das ist nicht nur ein Problem der Defensivspieler. Es geht um das gesamtheitliche Arbeiten gegen den Ball.“

Abschließend ging der ehemalige BVB-Spieler noch auf die Mentalität der Mannschaft ein: „Wir brauchen auch Spieler, die die entsprechenden Kommandos geben und den Ruck innerhalb einer Mannschaft auch auslösen. Da sind die Jungs gefordert, die auf dem Platz stehen. Da kann man von außen wenig eingreifen.“ und beendete das Interview dann mit den Worten: „Das war eine Woche zum Vergessen.“

Hummels und Can kritisieren die BVB Leistung

Mats Hummels sieht das ganze ähnlich wie Sebastian Kehl. Auch er kritisiert, die Art und Weise wie der BVB mit der Führung umgegangen ist.“Wir können eine internationale Topmannschaft sein, aber das sind wir nicht, wenn wir dem Gegner jedes Mal wieder das Spiel überlassen während eines Spiels. Die ganz großen Mannschaften schaffen es über fast 90 Minuten, das Spiel zu diktieren. Sowohl mit dem Ball als auch gegen den Ball. Da müssen wir noch ein bisschen besser werden. Das Wichtigste für uns ist, bei Führungen nicht passiv zu werden. Wir haben wirklich ein gutes Spiel hingelegt. Das war ein sehr überlegenes Auswärtsspiel. Aber ab der 70., 75. Minute sind wir sehr passiv geworden und haben uns in der eigenen Hälfte einschnüren lassen. Wir wissen, dass das so ist, aber bekommen es leider nicht abgestellt“. so der Borusse.

Auch Emre Can ist der Meinung man müsse mehr Mentalität zeigen: „Wir haben zu einfache Gegentore kassiert. Ich bin erst seit Kurzem dabei, die Mannschaft hat viel Potenzial, aber muss noch eins lernen: Wenn man in Führung geht, muss man – auf gut Deutsch gesagt – dreckiger sein: manchmal ein Foul spielen, besser verteidigen.“

Brandt fällt für unbestimmte Zeit aus

Als wäre der gestrige Abend nicht schon enttäuschend genug gewesen, so gibt es eine weitere schlechte Nachricht für alle BVB Fans. Der zuletzt so überzeugende Julian Brandt fällt nämlich für bisher unbestimmte Zeit aus. Der Nationalspieler zog sich eine Sprunggelenksverletzung zu und musste bereits in der Halbzeit ausgewechselt werden.