Lars Ricken: „Dembélé und Aubameyang waren keine Superstars“
Die BVB Talentschmiede wird auf der ganzen Welt hoch angesehen und bewundert. Kaum ein anderer Topklub schafft es so viele Junge-Talente erfolgreich in die Mannschaft zu integrieren. BVB-Nachwuchs-Koordinator Lars Ricken spricht nun über die Erfolgsformel der Dortmunder Jugendarbeit.
Borussia Dortmund wird auf der ganzen Welt für ihre Nachwuchsarbeit beneidet. Ein wesentlicher Faktor des Erfolges ist mit Sicherheit BVB-Ex-Spieler und heutiger Nachwuchs-Koordinator Lars Ricken. Im Interview mit der BBC spricht der 43-Jährige über seine Arbeit in der Dortmunder Talentschmiede.
Gleich zu Anfang beteuert Ricken, dass es kein Zufall sei, dass der BVB so viele vielversprechende Talente hervorbringt. „Die Art und Weise, wie wir die Dinge angehen, ist kein Zufall. Es steckt die klare und offensichtliche Strategie dahinter, keine Superstars zu kaufen, sondern sie zu kreieren.“
Die jüngsten Beispiele für den Erfolg dieser Strategie dürften die Mega-Talente Jadon Sacnho, Christian Pulisic, Ousmane Dembélé oder neuerdings Erling Haaland sein.
Anschließend unterstrich der Ex-Profi, dass der BVB sich bewusst keine fertigen Superstars suche. „Ousmane Dembélé und Pierre-Emerick Aubameyang waren keine Superstars, als sie nach Dortmund kamen. Wir haben sie zu Superstars entwickelt. Das ist sehr wichtig für den Verein.“
Der BVB und die Ausnahme-Talente
Aktuell hat der BVB mit Haaland, Sancho, Dan-Axel Zagadou und Giovanni Reyna erneut einige Ausnahme-Talente im Kader. Ricken glaubt, dass die einzigartige Atmosphäre zwischen den BVB -Fans und BVB-Spielern ein großer Pluspunkt für die Entwicklung der Jungen Talente ist. „Der Grund, warum die Atmosphäre in unserem Stadion so gut ist, ist, dass zwischen den Spielern und den Fans eine große Identifikation besteht.“
Anschließend erklärte der Ex-BVB-Spieler das Beuteschema der Borussen. „Technische Fähigkeiten sind sehr wichtig. Und das Tempo und die Handlungsschnelligkeit. Die Spieler in unserer ersten Mannschaft sind alle so schnell. Es ist unglaublich.“
Die Schnelligkeit sei ohnehin ein wichtiges Kriterium bei Borussia Dortmund. „Vor ein paar Monaten hatten wir einen Spieler aus einem anderen Land bei uns, der für die U17 vorspielte. Er war nicht schnell genug, sodass wir beschlossen haben, den Transfer nicht durchzuführen. Es ergab keinen Sinn.“ Die Borussen wollen nicht nur irgendjemanden, sondern „das Besondere finden“. Dies gelang der Borussia mit unter anderem „mit Pulisic, Gio Reyna und Jacob Bruun Larsen“ auch schon häufiger.