Michael Zorc: DESWEGEN kam Erling Haaland zum BVB
Borussia Dortmund ist nach den letzten Siegen gegen die SGE und PSG wieder auf der Erfolgsspur. Da ist es natürlich angenehmer sich in ein Interview zu setzen, als nach einer Niederlagen-Serie. Genau das tat nun auch Michael Zorc. Der BVB-Sportdirektor traf sich mit dem Weser Kurier und sprach über die aktuelle Situation bei Borussia Dortmund.
Michael Zorc hatte seiner Mannschaft nach der Pokal-Niederlage gegen Werder Bremen Lahmarschigkeit vorgeworfen. Diesmal hofft er auf einen rasanteren Auftritt seiner Borussen. Denn: „Das wird für uns auch notwendig sein, um ein besseres Ergebnis zu erzielen als im DFB-Pokal. Es geht darum, diesmal in Bremen zu gewinnen.“
Die Borussen haben zuletzt gegen Werder Bremen nicht sehr gut ausgesehen. Man könnte fast schon von einem Angstgegner der Dortmunder reden. BVB-Sportdirektor Michael Zorc hofft diesen Fluch mit dem heutigen Spiel zu besiegen. „Das ist in der Tat sehr auffällig. Vergangene Saison gab es das 2:2 im Weserstadion in der Endphase der Meisterschaft, im Pokal-Achtelfinale hatten sie damals bei uns gewonnen. Dann jetzt wieder das Pokal-Aus und davor ein 2:2 in der Hinrunde in Dortmund. Es gibt manchmal solche Phänomene im Fußball, die du nicht wirklich erklären kannst. Ich weiß nicht, ob sich Werder gegen uns immer besonders ins Zeug legt – vielleicht ist das der Grund. Aber ich hoffe, dass wir diese Serie nun in Bremen nicht bestätigen.“
Erling Haaland hatte bessere Angebote
Für Erling Haaland findet Michael „Susi“ Zorc nur positive Worte. Der 57-Jährige macht sich keine Sorgen, dass das norwegische Talent abheben könnte. „Er hat außerhalb des Platzes eine fast schon stoische Ruhe und ist da sehr gefestigt. Erling Haaland ruht in sich und weiß, was er will. Das ist einer, der nur Fußball im Kopf hat und sich total darauf fokussiert. Auch neben dem Platz tut er alles dafür, topfit zu sein. Natürlich bekommt er den Rummel mit. Ich wurde schon nach seinen ersten zwei Spielen gefragt, ob ich nicht die Euphorie um Haaland bremsen müsse. Aber warum? Ich denke: Lasst uns doch diese positive Stimmung mitnehmen und nutzen, so viel hatten wir davon ja nicht in den letzten Monaten in Dortmund. Man sieht, dass das bei ihm gut funktioniert.“
Des Weiteren sei das 19-jährige Mega-Talent nicht aus monetären Gründen zum BVB gewechselt. „Der monetäre Faktor war es jedenfalls nicht, denn da lagen Angebote auf dem Tisch, die deutlich besser waren als unseres. Aber es war nicht nur der emotionale Faktor und auch nicht nur die Gelbe Wand in unserem Stadion, sondern es ist natürlich auch eine clevere Karriereplanung. Wir brauchten den Jungen für unser Spiel. Wir haben genau dieses Stürmerprofil gesucht, und das haben wir ihm vermitteln können, dass er bei uns den nächsten Karriereschritt machen kann in einer Mannschaft, die sehr viel Wert auf Ballbesitz legt. Bei uns kann er zu einem kompletten Stürmer reifen und definiert sich dann nicht mehr nur übers Umschaltspiel. Das hat ihn überzeugt“, erklärte Zorc.
Jürgen Klopp war unantastbar
Anschließend sprach der BVB-Sportdirektor über die letzte Saison unter Jürgen Klopp. Der BVB stand damals zeitweise auf Platz 18 der Bundesliga-Tabelle. Eine Entlassung des Erfolgstrainers kam dennoch nicht infrage. „Aufgrund der vorherigen Erfolge mit Jürgen Klopp war das für uns natürlich kein Thema. Du musst immer schauen, ob der Trainer die Mannschaft noch erreicht und die Spieler umsetzen, was er vorgibt. Bekommt der Trainer die Mannschaft noch ans Laufen, so nenne ich das immer ganz gerne. Und wer Jürgen Klopp ein bisschen kennt, der weiß, dass das immer gegeben ist. Wir waren sicher, dass wir mit ihm die Saison vernünftig beenden würden. Am 19. Spieltag waren wir auf Platz 18 und haben es am Ende doch noch in die Europa League geschafft.“ Nachfolgend schob Zorc noch einmal nach: „Wir hatten damals schon viele Jahre zusammen gearbeitet und wussten, dass das Band noch immer vorhanden ist.“
Nach dem Hinspiel der Dortmunder gegen Werder Bremen, gab es viele Gerüchte über eine Zukunft des Werder-Coaches bei Borussia Dortmund. Michael Zorc nimmt zu diesen Gerüchten nun Stellung. „In der Regel kommen solche Geschichten aus Ihrer Zunft, aus einigen Medien. Das hatte damals überhaupt keine Grundlage, auch wenn ich Florian Kohfeldt als Werder-Trainer sehr schätze. Ich rege mich aber nicht mehr auf, weil ich gelernt habe, dass es einfach nicht mehr zu ändern ist. Wir leben leider in einer Zeit, in der ungezählte Portale irgendetwas ungeprüft veröffentlichen. Und das wird dann leider hundertfach ungeprüft übernommen. Dann hast du irgendwelche Gerüchte am Markt, die Fans regen sich mitunter auf, obwohl das Fundament des ganzen Ärgers schlicht eine Falschmeldung ist. Als Klub kannst du nichts dagegen machen, sonst wärst du den ganzen Tag nur noch am Dementieren. Ich beschwere mich übrigens gar nicht, das ist einfach eine sachliche Zustandsbeschreibung. Und weil es so ist wie es ist, haben wir es uns abgewöhnt, Gerüchte zu kommentieren. Wir lassen die Leute schreiben und reden. Wenn wir etwas zu vermelden haben, dann melden wir uns. Und sonst eben nicht.“
(Noch) kein BVB-Amt für Nuri Sahin
Der Vertrag von Ex-BVB-Spieler Nuri Sahin läuft im Sommer aus. Die Bremer planen aktuell keiner Verlängerung mit Sahin. Für ein Amt beim BVB sei es dennoch zu früh. „Darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht und auch nicht gesprochen. Nuri ist ja erst 31 Jahre alt, ich glaube, damit ist er noch jung genug, um weiter in der ersten Liga Fußball zu spielen.“
5 Gedanken zu “Michael Zorc: DESWEGEN kam Erling Haaland zum BVB”